GEFA Gesamtkatalog 2024

GEFA MYKORRHIZA

NÄHRSTOFFAUFNAHME Neben der erheblich verbesserten Wasseraufnahme werden mit dem Wasser gleichzeitig auch alle darin gelösten Nährstoffe in deutlich höherem Maße zur Pflanze transportiert. Dies geschieht häufig über spezielle, im Aufbau wurzelähnlichen „Transport leitungen“, den sogenannten Rhizomorphen. Diese können bis über einen Meter an Länge erreichen. Ergänzend haben Mykorrhizapilze die Fähigkeit Enzyme und organische Säuren auszuscheiden, mit denen Phosphat, Stickstoff, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und weitere Mikronährstoffe deut lich besser aufgenommen werden und aus organi schen und mineralischen Verbindungen herausgelöst werden können. Ein großer Teil dieser Nährstoffe wird direkt an die Partnerpflanze abgegeben, ein weiterer Teil wird gespeichert und kann in Mangelsituationen abgegeben werden.

Mykorrhizapilze in die Wurzeln Reaktionen bei den Pflanzen hervorrufen, die Schädlingen Infektionen erschwert oder den Fraß vergällt. Diese Schutzvariante wird auch als Präimunisierung bezeichnet. VERSORGUNG DER GRUPPE Nicht nur die Wassser- und Nährstoffversorgung eines einzelnen Gehölzes wird durch Mykorrhizapilze entscheidend verbessert, es ist sogar nachgewiesen, dass über Mykorrhiza-Verbindungsleitungen auch ein reger Nährstoffaustausch zwischen benachbarten Gehölzen (sogar verschiedener Arten) stattfindet. Insbesondere die Versorgung von Jungpflanzen im Schatten von Altgehölzen (über Mykorrhizapilze) ermöglicht in vielen Fällen deren Überleben und Wachstum. VORTEILE DER SYMBIOSE FÜR DEN PILZ Mittels Photosynthese können Pflanzen – mit der Energie aus dem Sonnenlicht – aus Wasser und ener giereiche Kohlenhydrate (Zucker) und Sauerstoff erzeugen. Pilze sind hierzu nicht in der Lage, da sie kein Chlorophyll besitzen. Etwa 20 % (manchmal sogar bis 30 %) dieser Zuckerstoffe erhält/entnimmt der Pilz für seine „Dienstleistungen“.

Über diese deutliche Verbesserung der Nährstoff versorgung, insbesondere bei Stickstoff und noch bedeutender beim Phosphat, können Gehölze an Standorten existieren, an denen ohne Pilz unterstützung das Überleben nicht möglich wäre (Kiefer auf Fels, Birke auf Burgruine, Eichen auf ärms ten Sandstandorten …). SCHUTZ VOR SCHADORGANISMEN Viele Mykorrhizapilze sind in der Lage mit antibioti schen Stoffen Schadorganismen abzuwehren. Ähnlich wie bei bekannten Schimmelpilzen (Penicillium, Trichoderma) werden auch um mykorrhizierte Feinwurzeln herum im Nahbereich hemmende oder sogar abtötende Stoffe ausgeschieden, die bakterielle oder pilzliche Erreger von der Wurzel fernhalten.

Ein weitere Effekt ist, dass durch das „Eindringen“ der

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